«Guten abend, hier ist b von x, wir machen zur zeit eine spannende umfrage zum thema bladiblubb und ich würde ihnen gerne dazu einige fragen stellen», sage ich zum gefühlt zehntausendsten mal am abend und frage mich, warum so furchtbar viele menschen bei dem schwachsinn mitmachen und ziemlich persönliche details bekanntgeben, ohne überhaupt zu fragen, wozu das verwendet wird. die umfrage beginnt, ich tippe die antworten ein, um gleich wieder zu vergessen, was mir die person überhaupt angibt. gegenüber mir sitzt w, fuchtelt mit den armen herum und verzieht das gesicht, als ob ihn die person am anderen ende der leitung sehen könnte. optisch hinterlässt er alles andere, als einen guten eindruck. gelegentlich grinst er zu mir rüber, später dann nach beendigung seines interviews gibt er wieder seinem unmut über die blödigkeit seiner kontaktperson raum und kommentiert lautstark die ihm gegebenen antworten. der auch so schon viel zu hohe lärmpegel steigt weiter. die frau, die aussieht, wie ein yeti wackelt an uns vorbei – kaffeepause. es ist besser, bei dieser arbeit nicht zu denken, vergegenwärte ich mir ständig, währenddessen ich mir überlege, wie ich diesen job überhaupt leisten kann, wenn ich mir in der freizeit freiwillig kein telefon antue. w kommentiert weiter, ohne, dass sich jemand dafür interessieren würde, plötzlich hat er wieder jemanden am telefon, bricht mitten im wort seine berichterstattung ab und setzt ein mit «guten abend, hier ist w von x, wir machen eine spannende umfrage über bladiblubb und ich würde ihnen gerne ein paar fragen dazu stellen.» die yeti-frau wackelt zurück an ihren platz. irgendwann dann feierabend. der kopf dröhnt. w läuft neben mir her, kommentiert munter weiter, ich versuche gelegentlich ein «hm» einzustreuen, um interesse vorzutäuschen, er spricht unbekümmert weiter, bis wir zum bahnhof kommen und die wege sich trennen. ich muss mir einen neuen job suchen, sage ich mir, wie nach jedem tag. nur klappt es derzeit nichtmal mit dem verfassen von bewerbungen. vor sich hin vegetieren und arbeiten. nebenbei dümpelt das studium.